Meinungen

Bitte teilen Sie uns Ihre Stellungnahme unter info(at)freier-marktplatz.de mit!

BG-Fraktion: "Der Marktplatz muss Marktplatz bleiben!"

Zu jeder Stadt gehört ein Museum. Ein Museum, das die Geschichte der Stadt selber und der Bürger aufzeigt und vermittelt. Natürlich gibt es auch in kleinen Ortschaften Heimathäuser oder Heimatstuben, sie alle beziehen sich auf die direkte Ortsgeschichte.
In Lippstadt gab es schon seit vielen Jahrzehnten ein etwas umfangreicheres Heimatmuseum. Nichts besonderes, wären die Schulklassen nicht im Rahmen des Geschichtsunterrichtes hineingekommen, so wäre oftmals die Anzahl der Spinnennester höher als die Besucherzahl gewesen. Ein beherzter Museumsleiter hat dann versucht, frischen Wind ins alte und denkmalgeschützte Haus einziehen zu lassen. Der Name wurde in Stadtmuseum geändert, doch mit nur kleinem Etat konnten die traditionellen Sonderausstellungen und die Noterhaltungen fürs Gebäude nur sehr zurückhaltend durchgeführt werden. Nachdem der Museumsleiter eine grundlegende Sanierung angestoßen hatte, stellte man fest, dass die oberen Etagen fürs Publikum nicht mehr „tragfähig“ waren. Statische Probleme. Der Museumsleiter verlies das Museum und unsere Stadt. Eine neue Leiterin wurde gefunden. Fortan war nur noch das Erdgeschoss geöffnet. Besucher mussten klingeln, ein Mitarbeiter öffnete die Tür nach einiger Zeit, das Licht wurde eingeschaltet. Die Verwaltung eines kleinen Heimathauses wurde der Normalbestand. Und die Jammerei begann. Anstatt die Restflächen oder alternative Ausstellungsorte wie die Rathausgalerie, das Stadtarchiv usw. zu nutzen, leerstehende Geschäfte auch nur versuchsweise temporär mit „Museumszuckerstückchen“ zu bespielen, die Neugierde der Bürger zu wecken, wurde selbst die Sparflamme des Stadt-Heimatmuseums immer kleiner. Mittlerweile ist sie endgültig erloschen. 
Nun fanden sich zwei Bretter in unserem namensgebenden Fluss Lippe. 20 Kilometer flussabwärts, nicht auf Lippstädter Grund. Und jetzt kommt die Museumsexplosion! Aus dem kurz vor dem Tiefschlaf stehenden Museumsleben kommt die Idee, um die Bretter herum ein neues großes, einzigartiges und überregionales Tagungsmuseum zu bauen. Nun gut, der LWL hat die Bretter erstmal einkassiert und konserviert sie für zehn Jahre in einer Erhaltungsflüssigkeit. Dass die Bretter uns, den Lippstädter Bürgern zugesprochen würden, müsste erst mal jemand ganz klar und belastbar in Erfahrung bringen. Und flugs ist ein Bauplan mit Zimmergrößen, Gesellschafts- und Tagungsräumen auf den Tisch gekommen. Kein wirkliches Museumskonzept! 
Vor einiger Zeit haben wir einen richtigen Schritt gemacht und ein Museumsdepot gebaut. Für viel Geld und mit zusätzlichem Personal! Jetzt sehen wir erstmal zu, dass alles gezählt, konserviert und eingelagert wird. Unsere so seltenen Stücke sind nicht zwischendurch präsentiert worden. Wie war das mit dem „Museumszuckerstücken“? 
Wir, die BG, bekennt sich ganz klar zum Depot und der gestarteten Substanzerhaltung des bisherigen Museums, dem Palais Rose. Haushaltsmittel sind hierfür vorgesehen. Wir möchten eine barrierefreie Ausstattung mit kompaktem Anbau für Aufzug und Sozialräume schaffen. Mehr nicht! Der Marktplatz bleibt Marktplatz. Die Fläche wird nicht nur nebenbei zum Parken benötigt. Wochenmarkt und Herbstwochenkirmes sind vorrangig. 
Und der freie Platz mitten in der Stadt ist uns wichtig. Das Ensemble der umliegenden Häuser muss frei sichtbar bleiben!
Und Tagungs- und Versammlungsgebäude, z.B. Rathaus, Saal im Standesamt, VHS, Saal im Archiv, Stadttheater usw., haben wir in Lippstadt mehr als benötigt werden, sie stehen die meiste Zeit leer! Man muss sie nur nutzen wollen!
Und nun kommt sogar noch eine sehr greifbare Lösung für eine maßvolle Erweiterung des Museums ohne Eingriff in den Marktplatz ins Spiel: Das direkte Nachbargebäude in der Rathausstraße steht zur Verfügung! Zur Aufnahme der Sozialräume, Aufzug und Verbindungsgang zum Palais Rose! Es hat einen Innenstadtgarten und steht unter Denkmalschutz! Eine ideale Lösung und bezahlbar! Wir müssen nur wollen!

Das Argument, mit einem Museumsneubau auf dem Rathausplatz wird Lippstadt endlich entdeckt von den kaufwilligen Touristen, ist nicht nachvollziehbar. Wann waren Sie das letzte Mal NRW-weit in einem Stadtmuseum und haben sich anschließend in dem Ort mit Kleidung, Fernsehgeräten, Kaffeetassen und Parfüm eingedeckt?

Zusammenfassung:

  • Die gewaltige Finanzierung mit zur Zeit geschätzten 18-20 Mio. Euro ist nur durch neue Kredite zu stemmen. Sämtliche Förderungen basieren lediglich auf Vermutungen.
  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Museumsbesuch keine Kaufereignisse im Ort des Museums erzeugt!
  • Der Innenstadtbereich muss weiterhin als offene Freifläche erhalten bleiben. Die Anrainergebäude dürfen nicht hinter größtenteils fensterlosen Fassaden verschwinden! Bei deren Bau hat man sich auf die Freifläche verlassen!
  • Moderate Erweiterung des Museums durch einen Funktionsanbau.
  • Alternativ die Planung, das Museum mit dem direkten historischen Nachbargebäude zu verbinden.
  • Innerhalb unserer Stadt müssen erst der Neubau der Feuerwache, Sanierung Lehrschwimmbecken Dedinghausen und der Wiederaufbau des Solebades in Bad Waldliesborn umgesetzt werden!

Für die BG-Fraktion im Rat der Stadt Lippstadt Hans-Dieter Marche
 

"Stellungnahme des Initiativkreises - Bürger gegen Bebauung. Mach mit!"

Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Lippstädter Gesellschaft mit den möglichen Erweiterungen des Stadtmuseums und der Gestaltung des Marktplatzes. 

Was wir wollen!

  • Wir wollen ein funktionsfähiges Stadtmuseum mit einer Dauerausstellung zur Stadtgeschichte im Palais Rose und einen attraktiven, barrierefreien, unbebauten Platz vor dem Palais Rose, der eine hohe Aufenthaltsqualität mit Grünflachen, Bäumen, Sitzgelegenheiten usw. bietet.
  • Wir wollen einen flexibel gestalteten Marktplatz, der sich unterschiedlichen Nutzungen und Veranstaltungen anpasst, der auch weiterhin als Parkplatz, für den Wochenmarkt, für die Herbstwoche, aber auch für zahlreiche andere Veranstaltungen genutzt werden kann.
  • Wir wollen vorhandene Leerstände in historischen Gebäuden, aber auch in anderen Bauten nutzen, wenn eine Vergrößerung des Museums notwendig ist. Es braucht keinen teuren Neubau, wenn genügend Flächen vorhanden sind, die in die Museumskonzeption einbezogen werden können

Was wir nicht wollen!

  • Wir sind gegen eine Erweiterung des Stadtmuseums durch einen etwa 1500 qm großen Bau /Baukosten geschätzt etwa 20 Mio. €), dessen Nutzung als „Treffpunkt“, als „Bildungsort“ und als „Stadt-Wohnzimmer“ für Touristen und Stadtgäste mehr als fragwürdig ist.   
  • Wir wollen kein Stadtmuseum, dessen Betriebskosten durch Energie, Instandhaltung, Infrastruktur und zusätzliches Personal usw. bei Baubeginn noch nicht einmal ermittelt sind, genauso wenig wie die mögliche Besucherzahl.
  • Wir wollen einen der letzten freien Plätze in der historischen Altstadt erhalten und nicht zubauen.

Deshalb bitten wir Sie um Ihre Unterschrift für das Ziel, den Marktplatz attraktiv und barrierefrei in seiner bisherigen Größe ohne zusätzliche Bebauung als Parkraum und Veranstaltungsfläche neu zu gestalten.

Bürgerinitiative “Freier Marktplatz”  

Stephanie Lönne

"Ein zentraler Veranstaltungsort ist wichtig für die Stadt und die Schausteller"

Der Marktplatz ist seit Jahrzehnten ein zentraler Veranstaltungsort für Lippstadt und von entscheidender Bedeutung für uns Schausteller. Besonders die Lippstädter Herbstwoche, eine der größten und traditionsreichsten Veranstaltungen der Region, wäre durch eine Bebauung massiv betroffen. Ohne den Marktplatz in seiner jetzigen Größe könnte die Herbstwoche in ihrer gewohnten Form nicht mehr stattfinden. Das würde nicht nur uns Schausteller wirtschaftlich hart treffen, sondern auch die vielen Besucherinnen und Besucher, die Jahr für Jahr dieses besondere Fest erleben möchten.

Aber nicht nur die Herbstwoche wäre betroffen. Zahlreiche Veranstaltungen wie das Kreisschützenfest, der Altstadtlauf oder das Oldtimertreffen nutzen den Marktplatz als Veranstaltungsfläche. Auch der Wochenmarkt und der traditionelle Krammarkt, die für viele Lippstädterinnen und Lippstädter fester Bestandteil des Stadtlebens sind, würden unter einer Bebauung erheblich leiden. Die Verkleinerung oder der Wegfall dieser Märkte und Veranstaltungen hätte auch negative Auswirkungen auf die Geschäftsleute in der Innenstadt, die auf die Besucherströme angewiesen sind.

Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Erweiterung des Stadtmuseums, aber wir halten den Marktplatz für den falschen Standort. Es gibt genügend andere Möglichkeiten in bestehenden Gebäuden, ohne dass eine der wichtigsten Veranstaltungsflächen der Stadt geopfert werden muss. Wir setzen uns daher entschieden für den Erhalt des Marktplatzes als freien, barrierefreien und vielseitig nutzbaren Raum ein – für Veranstaltungen, für den Wochenmarkt, den Krammarkt und für die Menschen in Lippstadt.

Schausteller Verein Lippstadt e.V.

"CDU Lippstadt: Stadtgeschichte verantwortbar präsentieren"

Vorbemerkung

Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Lippstädter Gesellschaft mit den möglichen Erweiterungen des Stadtmuseums und der Gestaltung des Marktplatzes. Die CDU setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass diese Maßnahmen den Wünschen von Bürgerinnen und Bürgern Rechnung tragen, unterschiedliche Nutzungen des Marktplatzes möglich bleiben, Bau und Betrieb einer Museumserweiterung finanziell verantwortbar sind und auch zukünftige Entwicklungen, wie etwa Leerstände bei historischen Gebäuden, in die Überlegungen miteinbezogen werden. Die CDU Lippstadt ist dazu bereit, Bürgerinnen und Bürgern nach den in der Gemeindeordnung vorgegebenen Verfahren zu befragen, wie sie sich den Marktplatz und das Stadtmuseum wünschen. 

Die Position der CDU Lippstadt stellen wir in den folgenden zwölf Punkten nochmals vor.

Was will die CDU Lippstadt?

  1. Wir wollen ein funktionsfähiges Stadtmuseum mit einer Dauerausstellung zur Stadtgeschichte im Palais Rose, dass – wenn notwendig – durch einen Funktionsanbau entlang des Commerzbank-Gebäudes ergänzt wird.
  2. Wir treten für eine angemessene Beteiligung der Lippstädterinnen und Lippstädter bei der Umgestaltung eines zentralen Platzes unserer Heimatstadt ein. Eine umfassende Beteiligung der Bürger ist bei der Weiterentwicklung der historischen Altstadt unabdingbar.  
  3. Wir setzen uns dafür ein, Kultur und Stadtgeschichte nicht nur an einem Ort, sondern zwischen dem Umfluten an verschiedenen Orten im Rahmen einer miteinander verbundenen „Kulturmeile“ durch Wechselausstellungen zu präsentieren.
  4. Wir wollen einen attraktiven, barrierefreien, unbebauten Platz vor dem Palais Rose, der eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Grünflächen und schattenspendende Bäume, ansprechende Sitzgelegenheiten, öffentliche Toiletten und die Möglichkeit zur sozialen Interaktion sollten gegeben sein.  
  5. Wir wollen einen flexibel gestalteten Marktplatz, der sich unterschiedlichen Nutzungen und Veranstaltungen anpasst, der auch weiterhin als Parkplatz, für den Wochenmarkt, für die Herbstwoche, aber auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann.
  6. Wir stehen für Kultur und Geschichte, verbunden mit einer hohen Aufenthaltsqualität in der historischen Altstadt, die wirtschaftlich verantwortbar und ohne finanzielle Belastung zukünftiger Generationen erreicht wird.

Was die CDU Lippstadt nicht will!

  1. Wir wollen keine Bebauung eines der letzten freien Plätze in der historischen Altstadt, der gegenwärtige oder zukünftige unterschiedliche Nutzungen des Marktplatzes einschränkt oder unmöglich macht.
  2. Wir sind gegen eine Erweiterung des Stadtmuseums durch einen ca. 2000 qm großen Bau, der sich als Riegel entlang der Marktstraße präsentiert und dessen Nutzung als „Treffpunkt“, als „Bildungsort“ und als „Stadt-Wohnzimmer“ für Touristen und Stadtgäste mehr als fragwürdig ist.   
  3. Wir wollen keine 20-Millionen Bebauung des Marktplatzes, weil eine Ausgabe in dieser Höhe angesichts der Prioritäten innerhalb der Stadt, aber auch im Hinblick auf die finanzielle Entwicklung in den Kommunen insgesamt finanziell nicht verantwortbar ist.
  4. Wir wollen kein Stadtmuseum, dessen Betriebskosten durch Energie, Instandhaltung, Infrastruktur und zusätzliches Personal usw. bei Baubeginn noch nicht einmal ermittelt sind.
  5. Wir wollen Leerstände historischer Gebäude in der historischen Altstadt (Rathaus, Stadtpalais, ein Teil der alten Feuerwache) vermeiden. Es braucht keinen teuren Neubau, wenn genügend Flächen vorhanden sind, die in die Museumskonzeption einbezogen werden können.
  6. Wir wollen keinen Architektenwettbewerb und keinen Baubeschluss, ohne dass die Bürgerinnen und Bürger in angemessener Form – Stadtlabor, Werkstattverfahren, Bürgerbefragung – beteiligt werden.

    CDU Stadtverband Lippstadt

    Markus Patzke